Do
09.11
17

Spielart Festival
Marta Górnicka

Tanz / Theater

Hymne an die Liebe

Beginn 19:30 Uhr und 21:00 Uhr

Polnisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Hyme an die Liebe ist Teil des europäischen Triptychons (M)other Courage von Marta Górnicka. Die Regisseurin und Sängerin, die sich immer wieder mit dem Klang und der Bewegungssprache des Chores beschäftigt, entwirft gemeinsam mit einer großen Gruppe von Singenden ein monströses „Völkisches Liederbuch“. Ausgehend vom Bild der KZ-Orchester, in denen die Häftlinge zum kollektiven Musizieren gezwungen wurden, verfestigt sich eine Studie der Bedrohung, die von einer bestimmten Art von Gemeinschaft ausgeht. Das Libretto spiegelt die Brutalität der Sprache im Traditionellen sowie in der heutigen Öffentlichkeit: Es verweist auf Rhetoriken des Hasses, zitiert Aussagen von Fundamentalisten und Terroristen ebenso wie nationalistische Popsongs, Märsche und Hymnen. Dieses Gruppen-Ritual aus Musik und Bewegung lässt die Liebe zur Heimat aufleben: Eine „Liebe“, für deren Reinheit nur gesorgt werden kann, indem sämtliche als „fremd“ erscheinenden Elemente radikal aussortiert werden. So präsentiert das Stück auf beängstigend treffende Art und Weise ein Europa, das die Reihen schließt.

Marta Górnicka ist Regisseurin und Sängerin, Absolventin der Fakultät für Regie der Theaterakademie Aleksander Zelwerowicz, der Musikhochschule Frédéric Chopin in Warschau, der Warschauer Universität und der Staatlichen Schauspielschule in Krakau. 2010 gründete sie mit Unterstützung des Warschauer Theaterinstituts den „Chor der Frauen“, mit dem sie ihre Form des chorischen Theaters weiterentwickelte. Zwischen 2013 und 2017 erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. gewann sie in Braunschweig bei Fast Forward – europäisches Festival für junge Regie und war für den Faust Preis 2016 in der Kategorie Regie Schauspiel nominiert. Marta Górnickas Inszenierungen gastieren weltweit.

Konzept, Text, Regie Marta Górnicka
Musik Teoniki Rozynek
Choreographie Anna Godowska
Dramaturgie Agata Adamiecka
Bühnenbild Robert Rumas
Kostüme Anna-Maria Karczmarska
Puppen Konrad Czarkowski (Kony Puppets)
Lichtdesign Artur Sienicki
Produktion Izabela Dobrowolska, Agnieszka Rózynska
Regieassistenz Arnold Przadka
Choreographieassistenz Anna Krysiak
Musikalische Assistenz und Beratung Joanna Piech-Sławecka
Kostümassistenz Agnieszka Majkutewicz
Bühnentechnik Andrzej Szwaczyk
Mit Sylwia Achu, Pamela Adamik, Anna Andrzejewska, Maria Chlebos, Konrad Cichon, Piotr B . Dabrowski, Tymoteusz Dąbrowski, Maciej Duzynski, Anna Maria Gierczyńska, Paula Głowacka, Maria Haile, Wojciech Jaworski, Borys Jaznicki, Katarzyna Jaznicka, Ewa Konstanciak, Irena Lipczynska, Kamila Michalska, Izabela Ostolska, Filip Piotr Rutkowski, Michał Sierosławski, Ewa Sołtysiak, Ewa Szumska, Krystyna Lama Szydłowska, Kornelia Trawkowska, Anastazja Zak

Koproduktion The Chorus of Women Foundation, Polish Theatre in Poznan, Ringlokschuppen Ruhr, Maxim Gorki Theater
Partner Goethe-Institut, Center for Contemporary Art Ujazdowski Castle
Ko-Finanzierung Stadt Warschau, Stadt Posen und Kunststiftung NRW

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