SYLWIA CHUTNIK &
PETRA HULOVÁ

Petra Hůlová und Sylwia Chutnik, eine tschechische und eine polnische Autorin, beide Jahrgang 1979, erschaffen in Die Dreizimmerwohnung aus Plastik  und Weibskram zwei literarische Welten mit verblüffenden Parallelen: sie entwerfen ein Panorama ihrer Heimatstädter Prag und Warschau, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Die Protagonistinnen sind durchweg Außenseiter, die den täglichen Nöten auf unterschiedlichste Art und Weise standhalten. Mit scharfem Blick werden in beiden Romanen schonungslose Frauen-Porträts gezeichnet und zugleich die weiblichen Gesellschaftsrollen in der Nachwendezeit des „freien Markts“ sowie der Begriff der „Norm“ hinterfragt.

Petra Hulová „Dreizimmerwohnung aus Plastik“

Eine halbwegs gebildete Prostituierte Anfang dreißig, die ihre Kunden in ihrem Prager Appartement empfängt, erzählt in einer überraschenden Mischung aus Vulgärjargon und poetischer Sprache atemlos von ihrem Denken und Sein. Ein sprachmusikalischer und provozierender Hochgenuss.

„Selten hat eine Prostituierte mit so schnoddriger und zugleich poetischer Stimme eine so atemlose Gesellschaftskritik unternommen [...] Eine wunderbar raue, herrlich böse Sprache.“  Die Zeit

Petra Hulová, 1979 in Prag geboren, gilt als eine der wichtigsten Autorinnen der jüngeren Generation.

Sylwia Chutnik „Weibskram“

Welche Erinnerungen hat eine Frau an den Krieg? Wie ist es, wenn im Alter die Kraft nachlässt und das Leben zum Kampf wird? Was macht ein elfjähriges Mädchen mit seiner Wut gegen Konsumterror und Rollenklischees? Sylwia Chutnik nimmt kein Blatt vor den Mund. In ihrem furiosen Roman skizziert sie das Bild einer rücksichtslosen Gesellschaft, das aktueller nicht sein könnte.

Sylwia Chutnik, geb. 1979 in Warschau, wurde für ihren Debütroman „Weibskram“ mit dem Paszport Polityki ausgezeichnet und war für den wichtigsten polnischen Literaturpreis NIKE nominiert.