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06.07
22

La Bohème 2022

Konzert

Ensemble für synkretische Musik & Risto Kübar

Konzert I: Die Gedanken des Musikers Schaunard

Carl Oesterhelt: Études sur La Bohème
für Kammerensemble und Stimme (UA)

Olivier Messiaen: Louange a l`immortalite de Jesus (1942)
für Violine und Klavier

Risto Kübar, Stimme
Carl Oesterhelt, Musik
Matthias Günther, Text + Video
Sonia Trinkl, Kostüm

Gertrud Schilde, Violine
Sachiko Hara, Klavier

Ensemble für synkretische Musik, Gertrud Schilde, Sachiko Hara, Stefan Blum, Jörg Widmoser, Markus Henschel, Andreas Höricht, Kelvin Hawthorne, Klaus Kämper, Emil Bekir, Maximilian Fraas, Carl Oesterhelt, Salewski, Zoro Babel

‚Was ist da los? Der Musiker Schaunard erwacht. Ein neuer Tag beginnt. Gestern ist lange her. Schaunard erinnert sich nicht mehr. Er kaut sich eine Melodie zusammen und zerbricht sich den Kopf über das Ungenügen der Welt, über Desillusionierung und Systemrelevanz. Wo sind die Töne von gestern, wo das Geld vom letzten Jahr? Die Ironie kommt vorbeigehinkt und reicht ihre Krücken. Lebenshilfe für Künstler*innen. Geht’s noch? Der Vorhang reißt, die Bühne ist leer. Im Bestreben ein richtiges Künstlerleben zu führen, findet eine Revision der Erwartungen statt. Es gibt Erhitzungen, Erregungen, Entzündungen.‘

Mit dem Projekt La Bohème 2022 widmet sich das Ensemble für synkretische Musik mit seiner flexiblen und schlanken, vom Streichquartett ausgehenden Formation in vier Konzerten, an ganz unterschiedlichen Konzertorten, aber verbunden durch den roten Faden eines gemeinsamen Lebensthemas den vier Künstlerfiguren aus Giacomo Puccinis La Bohème. Kaum eine Oper verkörpert mit ihrer opulenten Musik deutlicher die Ohnmächtigkeit und Unsichtbarkeit der analog arbeitenden Künstler*innen, und wie ihre prekären Lebensumstände in der Rezeption durch das Publikum zu einer klischeehaften Verklärung des Künstlertums werden.

Konzert I bringt die Gedanken des Musikers Schaunard (Risto Kübar) auf die große Bühne der Muffathalle. Textsequenzen und Videoeinspielungen des Chefdramaturgen des Thalia Theaters Hamburg, Matthias Günther, und die die Grenzen der Klassik auslotende Musik des Münchner Komponisten Carl Oesterhelt stellen die brandaktuelle Frage nach der Relevanz der Künste in Krisenzeiten, das Zweifeln der Künstler*innen daran, ihre Verzweiflung und gleichzeitig ihre Resilienz. Das Kostüm der Münchner Designerin Sonia Trinkl (semplice + utile) wird zum optischen Leitmotiv auch der folgenden Konzerte.

Dauer: ca. 1h 15min.

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