16.11
bis
20.11.

gREen: De/Growth

Andere
mit Špela Petrič, Disnovation.org (Nicolas Maigret, Maria Roszkowska & Baruch Gottlieb), Rasa Smite & Raitis Smits.
Kuratiert von Jens Hauser
Mi bis Fr 19 Uhr - 23 Uhr / Sa 14 Uhr - 22 Uhr / So 11 Uhr - 18 Uhr.
Panel: Do 17 - 21 Uhr

Mit experimentellen bio(techno)logischen Performances und Medienkunst-Installationen hinterfragt die Muffathalle mit dem zweiten gREen-Festival, welche Aspekte bei der Rede vom ‚grünen Wachstum’ unterbelichtet bleiben. Im Spannungsfeld von Kunst, Natur und Wissenschaft gehen die künstlerischen Positionen bei gREen jenseits des grassierenden ‚Greenwashing’ der zunehmend unkritisch akzeptierten Symbolik von ‚Grün’ auf den Grund – als RE-Mix und RE-Evaluierung von Widersprüchen und Paradoxien. Ist wirtschaftliches Wachstum wirklich so unbegrenzt wie es die pflanzliche Metapher suggeriert?

Mi und Do 19-23 Uhr Špela Petrič
Skotopoiesis is eine sich über zwei Tage erstreckende Performance, in der die slowenische Künstlerin Špela Petrič den Abdruck ihrer eigenen Silhouette auf einem Kresse-Feld in der Muffathalle sprichwörtlich ‚entgrünt’, indem sie unbeweglich einen Schatten wirft und die damit Stängel der Kresse dazu bringt, zwar länger aber auch blasser zu wachsen. Während die Kresse nach oben sprießt, schrumpft die vegetalisierte Künstlerin ihrerseits aufgrund des Flüssigkeitsverlustes in den Bandscheiben. Die körperlichen Veränderungen der Pflanze und des Menschen sind das Ergebnis ihrer physikalisch-chemischen Kommunikation.
In Plant Sex Consultancy interagiert Špela Petrič (in Zusammenarbeit mit Pei-Ying Lin, Dimitris Stamatis & Jasmina Weiss) taktil-erotisch mit dem Pflanzlichen: Plant Sex Consultancy bietet pflanzenzentriertes Design an, das unverblümt die Bedürfnisse und Reproduktionsstrategien des nicht-menschlichen Anderen bedient, statt dekorativ nur dem Menschen zu dienen.

Do 17.11 von 17-21 Uhr finden sich die Kunstschaffenden in dem von Kurator Jens Hauser moderierten hybriden Symposium OIKOS mit Naturwissenschaftlern, Ökonomen und Ökologen zusammen, um die Rolle der Kunst bei der Debatte um das angemessene gemeinsame ‚Haushalten’ zu diskutieren. Jenseits des grassierenden ‚Greenwashings’ unserer Zeit gehen sie dabei der zunehmend unkritisch akzeptierten Symbolik von ‚grün’ auf den Grund.

Mi bis Fr und Sa und So Disnovation. org
In ihrer öko-systemischen Installation Life Support System (aka. The Farm) züchtet das französische Kollektiv Disnovation.org experimentell einen Quadratmeter Weizen heran, berechnet dabei aber pedantisch alle Material- und Energieströme wie Wasser, Licht, Wärme und Nährstoffe, die in unseren ökomischen Konventionen trotz menschengemachtem Klimawandel immer noch als ‚natürlich’ einfach vorausgesetzt werden. Und auf einmal kostet in diesem Indoor-Experiment ein Kilogramm Weizen nicht 30 Cent sondern 300 €!

Mi bis Fr und Sa und So Rasa Smite & Raitis Smits
Die lettischen Medienkünstler Rasa Šmite und Raitis Šmits machen in ihrer immersiven Virtual Reality Installation Atmospheric Forest all jene komplexen Kommunikationsprozesse sichtbar, die sich in einem Wald atmosphärisch in Zeiten des Klimawandels abspielen. Doch trügt der Schein: Je mehr es nach dem Harz des Waldes riecht, je mehr zeugen die Daten dieses ‚natürlichen’ Dufts von den fatalen Auswirkungen des Klimawandels. Was wir wahrnehmen ist der Stress der Bäume.





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