Making
The Black Box
Speak

Zeitplan 3.11.2018

Performing Arts – Musik – Medienkunst – politisches Happening

im Rahmen des 10. Festivals Politik im Freien Theater
vom Fr 02.- So 04. November 2018
im Muffatwerk München

Eintritt frei!

Im Zentrum der mehrtägigen Kunstaktion steht die Interaktion von Performing Arts, Musik, Medienkunst und politischem Happening. Ein Netzwerk von internationalen Künstlern, Wissenschaftlern und Aktivisten untersucht, welche enormen Spaltungskräfte aktuell auf die Gesellschaft einwirken und wie es um den Kern von gesellschaftlichen Konsens bestellt ist. Hinterfragt wird, welche neuen Fusionen es braucht, um die Gesellschaft friedensfähig zu erhalten und eine Kernspaltung zu verhindern. Neue Lebens- und Überlebensstrategien sollen erkundet werden. Besucher können partizipativ an den Prozessen teilnehmen. Die Karten des Vermögens werden heute neu gemischt. Besitz und Verwertung von Daten begründen  neues Vermögen. Algorithmen und Automatisierung dringen tief in gesellschaftliche Prozesse ein. In dieser neuen Form des Informationskapitalismus hat kritisches Denken kaum noch Platz. Spannend wird sein, welche Form von Widerstand die Stimmen der Black Box gegen diesen Technokapitalismus artikulieren.

Der US-amerikanische Schriftsteller Molefi Kete Asante hält im Rahmen der Eröffnung am 02. November eine Keynote zu seinen Ideen des "Afrocentricity and Afrofuturism: ideology and freedom”.

Künstlerische Leitung: Gerald Nestler, Sylvia Eckermann und Dietmar Lupfer

 

Ort: Muffatwerk
Fr 02.11. 19-24 Uhr
Sa 03.11. 13-23 Uhr
So 04.11. 11-18 Uhr

Episoden

PROOF OF PRESENCE

PROOF-OF-PRESENCE is a performative blockchain that illuminates the interaction between money, trust, value and economic coordination to reflect on our (crypto)economic condition. During economic end times, a shrine is erected by an anonymous society colloquially known as the crypto scouts. These crypto scouts attend the shrine and assist pilgrims who visit it to prove their precarious presence by offering them the opportunity to have their existence acknowledged through the acquisition of value in the form of DARC Presence tokens. The extent of value earned by a pilgrim is correlated with the time spent praying to the shrine and the amount of fellow pilgrims who also pray. On the outskirts of the shrine a small camp is established where pilgrims can measure the value of their presence and, if they can afford it, purchase an opportunity of existential escape.

PROOF-OF-PRESENCE ist eine performative Blockchain! Die Untersuchung des Zusammenspiels von Geld, Vertrauen, Wert und ökonomischer Koordination dient der Reflektion unseres (krypto-)ökonomischen Zustands. In den währenden ökonomischen Endzeiten wird ein Schrein von einer anonymen Gesellschaft errichtet, die gemeinhin als Crypto Scouts bekannt ist. Sie sind die Hüter des Schreins und ermöglichen Pilgern ihre prekäre Präsenz unter Beweis zu stellen. Indem sie ihnen die Möglichkeit zum Erwerb von Wert in der Form von DARC Presence Tokens geben, kann deren Existenz anerkannt werden. Der Ausmaß des Werts eines Pilgers ist an die Zeit geknüpft, in der dieser und andere Pilger dem Schrein dienen und ihm huldigen. Unweit des Schreins findet sich ein Refugium, in dem die Pilger den Wert ihrer Anwesenheit messen lassen können und, so sie dies aufbringen, eine Möglichkeit existentieller Flucht erwerben können.

Künstler: Andrew Newman, Basil Schu, Max Hempshire, Nils Gabriel, Jürgen Kleft, Sophie-Carolin Wagner
Expertin: Laura Lotti



MAKING THE BLACK BOX SPEAK

Der Rohstoff „Information“ wird zunehmend manipuliert oder verschleiert und so der Allgemeinheit entzogen - neue Machtungleichgewichte entstehen. Der Technokapitalismus stürzt die repräsentative Demokratie in eine tiefe Krise und neue Methoden der Ausbeutung und Diskriminierung werden installiert. Making The Black Box Speak erforscht neuartige Vermögen von Widerstand und Solidarität und möchte auf die Ausbeutung von Informationsdefiziten aufmerksam machen, die die Verbreitung von Fehlinformationen, Vertuschung, Verschleierung und Betrug ermöglichen.


Alistair Alexander (Tactical Tech), Haim Bodek (Skype), Sylvia Eckermann, Maya Ganesh (per Video), Volkmar Klien, Florentina Holzinger, Gerald Nestler, Frank Pasquale (per Video), Peng! Collective, Soulcat E-Phife, UBERMORGEN (video intervention), The Glass Room Experience, Tactical Technology Collective, Berlin
Vocal Ensemble: 
Christine Gnigler, Lorina Vallaster, Joachim Rigler / Stunting experts: FightingForFilm


SUPRA-CITIZENSHIP
  

Staatsbürgerschaft (citizenship) kann heute nicht mehr exklusiv als Vertrag zwischen Subjekt und Nationalstaat gesehen werden. Das beweist die  steigende Zahl an Menschen, die
gezwungen sind, aus ihren von Kriegen, Naturkatastrophen und wirtschaftlichen Konflikten verwüsteten Regionen auszuwandern. Die geopolitische Landschaft, die gerade im Entstehen ist, wird von digitalen Plattformen bevölkert, die über ihre NutzerInnen herrschen und zunehmend souverän agieren. Supra-Citizenship zeichnet eine Vision von Bürgerschaft, die das Recht jedes Menschen sichert, sich in einer gemeinsamen Welt einzurichten.

Domingo Castillo, Jamilah Sabur (per video) / Bogna Konior + Alex Suárez (Cienfuegos sound performance)

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Installationen

Chico MacMurtrie:
Border Crosser


Michael Saup:
Orbis Lumen & Avator


João Enxuto & Erica Love:
The Mining Museum

Konzert


Ibaaku


Afrofuturism from Senegal
+ Refugee Jam DJs
DJ Paali & One Corner
Marcus Jaiteh
Mam Ibrahim Mackintyre
Jonathan Fischer

Fr 02.11. 22 Uhr

Ampere


Der multidisziplinäre senegalesische Künstler und Produzent Ibaaku sorgt mit seinem Sound für die perfekte Verschmelzung von experimenteller elektronischer Musik mit HipHop, Psychedelic und den Einflüssen der lokalen Klänge seiner Heimat. Kreativ, mitreißend, innovativ und überraschend sind zudem nicht nur seine Videos, wie beispielsweise der Clip „Djula Dance“, sondern vor allem auch seine Live-Shows, in denen er das Publikum in ein afrofuturistisches Universum einer neuen afrikanischen Ära transportiert. Als Musiker und DJ positioniert sich Ibaaku so vermutlich als eine der Schlüsselfiguren der modernen Dance-Pop-Bewegung West-Afrikas.

Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Eine Produktion von Art in Move in Kooperation mit dem Muffatwerk