Sa
19.11
22

Wassyl Stus: Der Passant
Eine Kammeroper

Konzert

13. Literaturfest München

Ensemble: Sofia Baskakowa, Igor Dymow & Wolodymyr Rudenko

Gespräch: Tanja Maljartschuk & Claudia Dathe (Europa-Universität Viadrina)

»Wir fliegen in die Zukunft, und wenn es uns das Leben kostet. Wir geben nicht auf. Wir leisten Widerstand«, schrieb der ukrainische Dichter und Dissident Wassyl Stus (1938–1985) aus dem sowjetischen Straflager. Er engagierte sich in den 1960er-Jahren für die kulturelle Autonomie der Ukraine, wurde zu über 20 Jahren in Straflagern verurteilt, ist heute vielzitiertes Vorbild für zeitgenössische Künstler*innen und Intellektuelle, Symbol für den Widerstand. 1985 schlug eine internationale Vereinigung von Schriftsteller*innen und Künstler*innen Stus für den Literaturnobelpreis vor, er verstarb jedoch kurz darauf – 3 Jahrzehnte nach der »Entstalinisierung« – am Westrand des Ural an den Folgen der brutalen Haftbedingungen und unzureichender medizinischer Behandlung im Lager.
Entwickelt vom ukrainischen Dramatiker KLIM zusammen mit dem Komponisten WOLODYMYR RUDENKO und Schauspieler*innen des Kyiver ZENTRUMS FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST »DAKH« ist die Kammeroper »Wassyl Stus: Der Passant« eine multimediale Interpretation ikonischer Stus-Gedichte, eine künstlerische Hommage an den Menschen und Lyriker und zugleich ein eindringlicher Aufruf zum (künstlerischen) Widerstand.

Im Anschluss an die Vorstellung spricht die Forum-Kuratorin TANJA MALJARTSCHUK mit Literaturwissenschaftlerin CLAUDIA DATHE und den Künstler*innen über das Projekt, den Entstehungsprozess und den Dichter Wassyl Stus.

Sprachen: Ukrainisch / Deutsch

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