16.11
und
17.11.

Špela Petrič: Skotopoiesis

Andere

gREen: De/Growth

Confronting Vegetal Otherness
20-stündige biologische Live-Performance

Skotopoiesis bedeutet ‚von Dunkelheit geformt’. Der Titel dieser sich über zwei Tage erstreckenden Performance, bei der sich die slowenische Künstlerin und keimende Kresse, beleuchtet von starkem Kunstlicht, gegenüberstehen, bezeichnet den Prozess, in dem der kontinuierliche Schatten des Körpers den Pflanzen signalisiert, mit einer Veränderung ihrer Form und Farbe zu reagieren. Špela Petrič ‚entgrünt’ sprichwörtlich den Abdruck ihrer eigenen Silhouette auf dem Kresse-Feld in der weitläufigen Muffathalle, indem sie unbeweglich einen Schatten wirft und damit die Stängel der Kresse dazu bringt, zwar länger aber auch blasser zu wachsen. Während die Kresse nach oben sprießt, schrumpft die Künstlerin ihrerseits aufgrund des Flüssigkeitsverlustes in den Bandscheiben. Die Anstrengung dieser artenübergreifenden Begegnung wirkt sich also auf alle beteiligten Körper aus. Die körperlichen Veränderungen der Pflanze und des Menschen sind das Ergebnis ihrer physikalisch-chemischen Kommunikation.






Špela Petrič ist eine in Ljubljana und Amsterdam arbeitende neue Medienkünstlerin, die auch naturwissenschaftlich ausgebildet ist und in Biologie promoviert hat. Ihre künstlerische Praxis verbindet ‚nasse’ Biomedien und Performance und lotet mit artenübergreifenden Unternehmungen die Grenzen des Anthropozentrismus aus. Sie entwirft künstlerische Experimente, die seltsame Beziehungen inszenieren und damit um die ontologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen unserer (bio)technologischen Gesellschaften aufzudecken. Ihre Arbeit dreht sich um die Rekonstruktion und Wiederaneignung wissenschaftlicher Methodik im Kontext kultureller Phänomene, wobei sie auf einen egalitären und kritischen Diskurs an der Schnittstelle der professionellen und der öffentlichen Sphären hinarbeitet. Petrič erhielt mehrere Preise, darunter den slowenischen White Aphroid Award für herausragende künstlerische Leistungen, den niederländischen Bioart and Design Award und einen Award of Distinction beim Prix Ars Electronica.

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